Dies ist das Dorf Ebersroda, so wie wir es heute kennen und schätzen gelernt haben. Doch wie entstand es und welche Geschichte verbirgt sich hinter diesem Dorf. An dieser Stelle soll ein kleiner Einblick in die Entstehung des Dorfes gegeben werden.
Quelle: www.mz-web.de
Die Gründung von Ebersroda geht auf die Zeit der großen Rodungen der dichten Wälder auf der Querfurter Platte zurück und ist ein Rodungsdorf des Bistums Bamberg aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Namensgebung des Ortes ist vielleicht nach einem Eberhard als Anführer der Rodungsgemeinschaft erfolgt. Unter dem sich als Verpächter die Urbarmachung der bis dahin unwirtschaftlichen Gebiete und damit die Gründung des Ortes vollzogen haben.
Das Dorf zeigt geradezu die klassische Ausbildung eines mittelalterlichen Rodungsdorfes in der Form eines Hufeisens. Diese Form wird in der historisch-geographischen Terminologie als Rundling bezeichnet. Er ist eine kleine Ortschaft mit rund einem Dutzend Bauernhöfen, die sich um einen offenen, aber ziemlich kleinen Platz drängen. Dieser zentrale Platz ist dem allgemeinen Verkehr nur durch einen schmalen Eingang zugänglich, der leicht zu verschließen ist. Der Boden ringsherum ist radial aufgeteilt, und zwar dergestalt, dass jeder Bauernhof ein Stück geschlossener Weidefläche hat. Nach außen hin ist das Ganze durch Hecken abgetrennt, ohne Verbindung zu den Grenzen der Dorfgemarkung. Dieser Typus kannte auch Abweichungen: er konnte kreisförmig sein oder hufeisenförmig, die Form eines Halbrundlings oder eines Doppelrundlings annehmen. Manchmal verbindet er sich auch mit dem Typus des Sackgassendorfes. Der Zweck war im Wesentlichen die Verteidigung, aber der Platz in seiner Mitte diente vor allem dem Vieh als Schutz, des Nachts oder in Gefahrenzeiten. (ca. 12. Jahrhundert)
Mit seinen vollständig erhaltenen Ortsbild und Grundriss, den früheren Gemeinschaftsbauten (Back- und Brauhaus, Brunnenhäuser) und einer Vielzahl reizvoller Portale und Tore mit Schriftsteinen und Verzierungen erscheint der Ort wie ein „Museumsdorf“. Den ovalen Dorfplatz umstehen die giebelständigen Gehöfte in wirkungsvoller Geschlossenheit und Vollständigkeit. In der Mitte des weitläufigen Dorfplatzes liegen der Teich sowie das Brau- und das Backhaus.
Den Zugang zum Inneren der Höfe vermitteln stattliche Toranlagen und kleine Nebenpforten. Sie stammen hauptsächlich aus dem 19. bzw. 20. Jahrhundert. Einige ältere Höfe haben noch die alten Pforten mit profilierten Rundbogen. Schriftsteine erinnern an die zahlreichen Brände und an den Wiederaufbau. Manche Häuser besitzen eine prächtige Portalgestaltung mit Sitzsteinen, Muldennischen und Renaissance--Verzierungen im Bogen. Ebersroda hat auch eine wunderschöne romanische Dorfkirche, die an der östlichen Seite des Ortes steht. Dicht an der Straße Ebersroda-Baumersroda stehen zwei Turmwindmühlen, die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurden und mit ihren großen Flügelrädern das ansonsten sehr karge Landschaftsbild der Querfurter-Gleinaer Platte wirkungsvoll bereichern.
Quelle: www.mz-web.de