Als wichtigstes Gemeindehaus ist wohl das Backhaus zu nennen. Es steht in der Mitte des Oberdorfes und ist in seiner jetzigen äußeren Form, wie eine Tafel über dem Eingang bezeugt, 1804 erbaut.
Die Inschrift auf dieser Tafel lautet:
„Gott wolle dieses Haus, mit seinen Arm umfassen, Nach der Gemeinde Wunsch, es unbeschadet lassen, Und hat es dich, O Gott, zu seinen sichern Schutz, So bietet es sogar, den größten Flammen troz. Anno 1804„
Alle Haushaltungen benutzten das Gemeindebackhaus, denn einen eigenen Backofen, wie ihn in manchen Gegenden Deutschlands jeder Bauer hatte, hatte hier niemand. Der alte Backofen, rund aus Lehm gebaut, wurde 1924 durch einen modernen Rostofen ersetzt. Erbauer war der Backofenbauer Laub aus Pödelist. Die Mittel dazu wurden durch eine Umlage nach Kopfzahl und Besitz aufgebracht. Soweit nachweisbar, haben folgende Einwohner hier für die Gemeinde gebacken:
Hesselbarth, Jäger, Hartung, Graul, Heinrich Seeburg, Friedrich Wittenbecher, Karl Hartmann, Karl Fischer, Wilhelm Kathe, Friedrich Seeburg, Wilhelm Hartmann 1893 bis 1906 und 1915 bis 1932, Wilhelm Tröge bis 1909, Eduard Schwarze bis 1915, Karl Heft, Otto Erler I (6 Wochen), Otto Erler II (4 Wochen) danach das 2. Mal Wilhelm Hartmann bis er 1939 erkrankte.
Von da an übernahm das Backen durch Vertrag der Bäcker Hans Erler aus Baumersroda. Eine Vereinbarung mit Baumersroda war nötig, da selbiger in Baumersroda das Gemeindebackhaus mit zu betreuen hatte. Drei Backtage waren in der Woche angesetzt.
Damaliges Backgeld für:
Brot bis 10 Pfund 12 Rpf
Kuchen 10 Rpf
Kranz 15 Rpf
Napfkuchen 5 Rpf
Stollen pro Blech 25 Rpf
Rpf = Reichs Pfennig
Da der Bäcker Hans Erler auch zum Wehrdienst im II. Weltkrieg eingezogen wurde, setzte die Kreisbauernschaft den Landwirt Wilhelm Rabestein, der Bäcker gelernt hatte, zum Bäcker ein, er wurde „dienstverpflichtet“.
Im Jahre 1971 wurde das Backhaus zum Kaufhaus umgebaut. Von nun an konnten im Ort Lebensmittel und diverse Sachen eingekauft werden. Bis 1997 beherbergte das Backhaus nun, erst unter der Leitung von Oskar Zimmermann und später von Käthe Werner, den Dorfkonsum. Im Jahre 1997 wurde das Geschäft geschlossen und stand leer. Ab 1998, nach Gründung des Freizeit- und Traditionsvereins Ebersroda e.V., wurde das alte Backhaus zum Vereinshaus umgebaut. Durch Eigeninitiative und mit Unterstützung durch die Gemeinde entstand so ein schöner Saal mit Theke für Veranstaltungen und diverse Räume.